Kabarettistin begeistert im Bergheimer Medio

“Kann man offene Schädelverletzungen mit Globuli behandeln?” Intelligenter Humor vom Feinsten. (Pressefoto: Michael Schiffhorst)
Musik, Lesung und Kabarett vom Allerfeinsten, die Besucher des Bergheimer Medio bekamen „die volle Dröhnung“. Barbara Ruscher, Vollblutkabarettistin und Mutter versetzte das Bergheimer Publikum zwar nicht in Ekstase (Programmname „Ekstase ist nur eine Phase“) aber in große Begeisterung.
Vom Einsatz der Paybackkarte über die Verwicklungen des DFB in den Fifa – Skandal bis hin zum Anal – Bleaching, die Vollblutkomödiantin spielte die Klaviatur des Kabaretts in höchster Präzision, mit Charme, großer Intelligenz und trockenem Humor.
Einen roten Faden im Programm vermisst man, aber die Anreihung von Themen trieb die Besucher die (Lach)Tränen in die Augen.
Absurdität von Verhalten und Interpretationen von bestimmten uns allen bekannten Situationen, die Kölnerin schafft es ihr Publikum zu begeistern.
„Warum gehen Menschen zum Anal-Bleaching“, „warum lassen sich 15jährige die Schamlippen verkleinern“, “Blatter ist nur zurück getreten um sich als Papst zu bewerben“, das Themenspektrum ist gewaltig.
Dazwischen immer wieder kurze Kapitel aus dem Bestseller „Fuck the Möhrchen“, einer Betrachtung des Lebens aus der Sicht eines Babys. Humorvoll und irre komisch. Hier ein kurzer Auszug:
Bin noch im Bauch. Draußen schreit eine Frau. Hört sich an wie Tina Turner auf Ecstasy. Will nicht hier raus. Sie schreit weiter. Will ihr sagen, mit Schreien erreiche man gar nichts. Jetzt schreit sie mich an. Heiße wohl PDA. Origineller Name, klingt nicht schlecht. Die Hebamme heißt Gudrun-Rudolf-Steiner Wiebkötter und sagt, für die PDA sei es schon zu spät.
Ich horche auf. Muss raus und sehen was da los ist.
Vorsorglich packe ich mir ein Stück Mutterkuchen ein.
Sehe Licht am Ende des Tunnels und warte auf den Bus.
Ein wunderschöner Abend, zu dem es nur zwei kleine kritische Anmerkungen gab. Zum einen sehr kurz, die Veranstaltung endete (trotz Pause) bereits um kurz nach 22.00 Uhr. Zum anderen war die Resonanz der Bergheimer auf das Thema „Famose Frauen“ wieder einmal sehr dürftig. Ob es in der heutigen Zeit noch angebracht ist allein durch den Slogan, das Gewicht auf ein weibliches Publikum zu legen, ist zumindest eine Überlegung wert.
19. November 2015 um 10:26 Uhr
“Herzlichen Dank für die schöne Kritik und auf bald! Herzliche Grüße, Barbara Ruscher”