Hilfe zur Selbsthilfe
Nicht gleich für die erste Gruppe entscheiden
Gegenseitige Unterstützung und Motivation erwarten Menschen die ähnliche Probleme, Süchte, Krankheiten oder Behinderungen haben, von Selbsthilfegruppen. Oft fühlen sie sich in ihrem Leben eingeschränkt, unverstanden und hoffen, durch den Austausch mit Gleichgesinnten „auf Augenhöhe“ reden zu können.
Dabei ist Selbsthilfegruppe nicht gleich Selbsthilfegruppe, die Beurteilung obliegt jedem Teilnehmer selbst.
Im gesamten Bundesgebiet gibt es rund 100.000 Selbsthilfegruppen, oft als Verein organisiert, aber auch als örtliche Gruppe ohne Rechtsform. In vielen Fällen sind die Selbsthilfegruppen Teil von regionalen oder bundesweiten Organisationen, Beratungstelefone, Broschüren kosten viel Geld und dies lässt sich meist nur mit Unterstützung größerer Verbände realisieren.
Selbsthilfegruppen werden von den unterschiedlichsten Menschen besucht. Jugendliche, Erwachsene, Frauen, Männer mit den unterschiedlichsten Berufen und der buntesten Herkunft.
Selbsthilfegruppen ergänzen in sinnvoller Weise Therapien, Nachsorge oder sie dienen einfach nur dem besseren Verständnis für das eigene Problem, die Probleme anderer und sie helfen Krankheitsbilder und Strukturen zu begreifen.
Dabei gibt es keine festen Regeln über die Abläufe innerhalb der Gruppen. Dies legen die meist ehrenamtlichen Gruppenleiter, in Abstimmung mit den Gruppenmitgliedern selbst fest. Die Themen sind individuell, es gibt praktische Tipps, gemeinsame Unternehmungen du einen regen Erfahrungsaustausch untereinander. In einigen Gruppen werden Veranstaltungen mit Fachleuten und Referenten aus Fachbereichen eingeladen, es finden Lesungen statt. In den Gruppen findet meist keine therapeutische oder medizinische Versorgung statt, aber die Teilnahme kann die therapeutische Wirkung und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen.
Motivation und die gegenseitige Unterstützung kann die Lebensumstände verbessern, neue Wege ebnen und insgesamt für ein besseres Wohlbefinden sorgen.
Insbesondere in der Suchtbegleitung sind Besuche in einer Selbsthilfegruppe unerlässlich. Allerdings gilt hier ein wichtiger Grundsatz: Immer mehrere Gruppen testen und dann entscheiden: Welche Gruppe ist für mich geeignet. Die Gruppen sind meist offen und ehrlich, nehmen kein Blatt vor den Mund, nicht jeder Mensch verträgt den offenen Umgang im ersten Schritt. Mit Selbsthilfegruppen ist es wie mit einem Psychologen, einem Therapeuten oder, vereinfacht gesagt, wie bei einer Autoreparatur. Wir verstehen nichts davon, müssen dem Fachmann vertrauen und „uns fallen lassen.
Vertrauen ist der wichtigste Aspekt bei der Auswahl. Gruppen, die einen Neuankömmling nicht ernst nehmen, „ihn beim ersten Besuch unterbuttern“ oder nicht zu Wort kommen lassen, sollten gemieden werden. Nur ein vertrauensvoller Umgang, diskret und auf „Augenhöhe“ hilft dem Betroffenen. Ein Besuch in einer Selbsthilfegruppe ist kostenlos, man muss kein (förmliches) Mitglied werden, aber regelmäßige Besuche sind wichtig und erwünscht. Nur dann entsteht eine Gruppendynamik und es kommt zu Erfolgen. Ein wesentlicher Punkt ist die Vertraulichkeit. Lebensumstände, Probleme und weitere Informationen werden grundsätzlich nicht nach außen getragen.
Eine Auflistung der größten Organisationen und Vereine finden Sie hier:(Quelle -Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung):
Mehr Infos zum Thema – kostenlose Lesungen/Gespräche:
Buch@Burkhard-Thom.de
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14. Februar 2017 um 15:09 Uhr
Hallo,
auch ich bin betroffen mit einem Posttraumatischen Ereigniss.
Wir haben hier im Rhein -Erft -Kreis eine Selbsthilfegruppe gegründet die von einer Trauma Therapeutin begleitet wird. Wir sind jetzt seit 1 Jahr aktiv und immer noch im Aufbau . Da stellenweise durch die Erkrankung die Zeit, Lust, Motivation fehlt. Sollte aber Hilfe gebraucht werden stehen wir Gerne mit Rat und Tat zur Verfügung.