Vermeidung von Rückfällen und Unterstützung von Co-Abhängigen
Als ich vor einigen Monaten den Ratgeber „Alkohol – Die Gefahr lauert überall!“ fertig gestellt hatte, war ich mir sicher: Darauf hat die Welt gewartet! Dass aber Alkoholiker nicht daran interessiert sind Tipps zur Rückfallvermeidung zu bekommen, hätte ich mir eigentlich denken können. So verwundert es auch nicht, das ein großer Teil der Leser aus dem Bereich der trockenen Alkoholiker, die ein wirkliches Interesse an dauerhafter Trockenheit haben stammt und ein noch größerer Teil an meinen Informationen zum Thema „Co-Abhängigkeit im Umfeld“ interessiert ist.
Der Alkoholiker lebt in seiner eigenen Welt und nur er SELBST kann sich aus der Umklammerung durch den Alkohol befreien. Deshalb kann der Ratgeber für den Alkoholiker auch nur eine Information über Möglichkeiten zum Entzug sein.
Viel wichtiger sind die beiden weiteren Schwerpunkte im Buch und jetzt auch im Hörbuch:
Zum einen geht es um die Unterstützung von trockenen Alkoholikern, von Menschen die aus der Langzeittherapie kommen, die dem Alkohol abgeschworen haben. Hier gilt es die Sensibilität zu erhöhen, die Rückfallquote durch richtiges Verhalten zu senken und darauf zu achten das der Betroffene im Tagesablauf alle Kriterien zur Vermeidung von Rückfällen einhalten kann. Ich bin ein Vertreter der Null – Alkohol-These. Das heißt im Klartext, jeglicher Genuss von Alkohol, alkoholhaltigen Zutaten und Aromen ist zu vermeiden. Dies ist verbunden mit völlig offenem Umgang mit dem Thema „Ich bin Alkoholiker“, über das Studium aller Lebensmittelbeschreibungen auf Fertigwaren, Verpackungen, in Restaurants usw. Immer klar und deutlich: Die bewusste Aufnahme von Alkohol geht nicht, unbewusst „kann“ gehen. Allerdings ein sofortiger Stop wenn die die Ingredienzien bekannt sind.
Meine Schwerpunktthemen derzeit in diesem Bereich: Einführung einer Kennziffer, ähnlich wie bei Farbstoffen, auf Speisekarten. Betroffen sind nicht nur trockene Alkoholiker, sondern auch Gläubige, Allergiker, Schwangere und vor allem Kinder. Weder Politik noch Wirtschaft reagieren auf diese Problematik, die DEHOGA(Schreiben liegt vor) verharmlost die Angelegenheit und will sich nicht mit den Betrieben anlegen. Die Verbannung von „Flachmännern“ aus den Kassenzonen sein hier nur am Rande erwähnt.
Zum anderen Themenbereich gehört die Unterstützung von Menschen, die im Umfeld von Alkoholikern leben, gelebt haben oder sonst vom sogenannten Co-Alkoholismus betroffen sind. Kurze Erklärung, der Co-Abhängige trinkt nicht selbst. Er schützt und bestärkt den Trinkenden durch sein Verhalten. Die gesundheitlichen Gefahren für einen Co-Alkoholiker können immens sein.
Gegenüber Freunden, Verwandten und Bekannten wird dem Trinkenden die Verantwortung für sein Handeln mehr und mehr abgenommen. Sein Trinkverhalten(und die Abhängigkeit) werden entschuldigt und gerechtfertigt. Beispiel: „Er arbeitet sehr hart, da trinkt er schon mal was. Er hat so viel Stress und ein Gläschen hilft ihm, den abzubauen. Sie hat sich heute so geärgert, da gönnen wir ihr ein Gläschen“.
Hinzu kommt das heimliches Trinken vertuscht wird, Leergut wird weggeräumt, Verunreinigungen beseitigt.
Kann der Trinker nicht zur Arbeit gehen, werden Alibis geschaffen und der Betroffene wird entschuldigt. Aufgaben des/der Betroffenen werden übernommen.
Der Co-Alkoholiker gibt sich oft selbst die Schuld am Trinkverhalten des Partners, das führt unbedingt zu einer Schuldzuweisung des Trinkers. Er sucht ohnehin permanent die Schuld bei Anderen, da greift er das schlechte Gewissen des Partners, Freundes, Kollegen, gerne auf. Zwei der gröbsten und folgenschwersten Fehler sehe ich in der Androhung von Maßnahmen, die zu keiner Konsequenz führen. Wenn ich sage – wenn Du trinkst bin ich weg und nehme die Kinder mit, dann muss ich auch so handeln. Leeres Gerede bringt nichts, der Betroffene weiß: Er/Sie macht nichts.Aber dies sind nur einige Beispiele.
Genau an diesen Stellen setzt meine aktive Hilfe ein. Derzeit sehr viel telefonisch und sehr oft nach Lesungen. Ich möchte Co-Abhängigen auf dem Weg vom Dunkel ins Licht helfen und sie auf ihrem Weg unterstützen. Co-Abhängigkeit ist eine anerkannte Krankheit, sie wird allerdings bisher nicht richtig wahrgenommen.
Weiteres Ziel derzeit: Menschen aus dem Dschungel der sozialen Medien(zum Beispiel Facebook) in die reale Welt von Selbsthilfegruppen zu führen. Diese keinesfalls verdammen, aber die Wichtigkeit von realen Gruppen unterstreichen und in vielen Fällen Hilfestellung leisten.
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